SOCIAL THEATER

 

a r t  i n  s o c i e t y .    

Theater :

...     ein Ort, der von der Selbsterhaltung zur Art-Erhaltung öffnet -  
...     ein Ort, der Wachstumswege mit Beziehungswegen verknüpft -
...     ein Ort  der wechselseitigen Bezugnahme und Durchdringung -
...     ein Ort, in den Ausdruck, ins Risiko, in die Verwandlung zu gehen -

 

M I T - D A - S E I N  von  I C H - R A U M - DU

"Der eigene Leib wirkt in der Welt wie das Herz im Organismus". (Maurice Merleau-Ponty)

S O C I A L  T H E A T R E
Die hier unter SOCIAL THEATRE dargestellten Inszenierungen entstanden zwischen 2012 und 2021: Projekte 01 - 05 und 08 - 10: Konzept, Pädagogik, Regie, Textfassung: Dietmar Lenz.
Über die Jobcenter der Städte fanden wir (www.Projektfabrik.org) Menschen, die über längere Zeiträume keiner Arbeit mehr gefolgt waren. Menschen, die aber den Mut hatten, über sechs Monate in die Disziplin täglicher Theaterproben einzutauchen, ins Offene, ins Risiko zu springen: sich der Herausforderung stellen, im Angesicht des Anderen Figuren und Szenen aus der Weltliteratur des Theaters mit seinem Body-Mind zu erkunden und in den Ausdruck zu bringen; Verantwortung für die Gestaltung des Eigenen zu übernehmen, wie auch für den Bildungsprozess eines Ensembles.
Für die beiden Projekte 06 und 07 wurden koreanische Krankenschwestern angesprochen, ihr nahezu 50-jähriges (Berufs-) Leben in Deutschland zum Gegenstand autobiografischer TheaterRecherchen zu nehmen.
"Angekommen, weil angenommen", von den Mitspieler*Innen, so die Worte einer Teilnehmerin.

Gestoßen in wilde Wege. [Zitat aus ANTIGONE]
Bilanz einer Teilnehmerin nach 6 Monaten intensiver Theaterarbeit, Premiere, 2 Aufführungen:
"Wesentliche Dinge, die mir heraushalfen aus meiner persönlich-biografischen Flaute konnte ich nur hier lernen. Nirgends woanders wurde ich bisher so intensiv und gezielt gefordert. Ich wurde in totales Neuland gestoßen. Meine Defizite, Unsicherheiten, Schwächen und Stärken erfuhr und erkannte ich hier. Mir wurde ermöglicht, mich auszuprobieren und Facetten meines Selbst zu entdecken. Vertrauen in sich, in die eigene Stimme, in das eigene Tun, Offenheit zur Welt und zu Anderen, wurden gefördert und genährt. Selbstüberwindung, Achtsamkeit, sich einlassen, Antizipation, gemeinsames Handeln und Team Work, hier konnte ich es üben wie lange nicht mehr".

Meine Arbeiten als Regisseur und Theaterpädagoge von 2012 bis 2021 mit Laien und Langzeitarbeitslosen haben mir gezeigt, wie durch das Hineingehen in Welt mit den Tools der Theaterkunst das Kraftfeld eines Ensembles, ein MIT-DA-SEIN von ICH, RAUM und DU sich gestalten lässt; wie wesentliche innere, soziale und äußere Realitäten veränderbar werden.
Mensch entwickelt sich zum Künstler seiner selbst.
"Der eigene Leib wirkt in der Welt wie das Herz im Organismus". (Maurice Merleau-Ponty)
Eine Wandlung und Neuorientierung der Wahrnehmung und Erfahrung des Eigenen - Atem, Stimme, Bewegung, Empfindung, Körper, Geist, Gefühl -, wie auch eine Wandlung und Neuorientierung des Erlebens und der Gestaltung der Beziehungen zum Anderen. [D.Lenz]

Liebe Kolleginnen, Kollegen,
hier ein Nachhall zu unserem gestrigen Premierengespräch, ANTIGONE, Potsdam 2017:
“Theater meint Abenteuer Wirklichkeit”, Peter Brook. 
Ich sehe/mache keine Trennung in der ACT-TO-CONNECT Theater-Arbeit zwischen anzustoßenden psycho-sozialen Prozessen, Körper-Atem-Stimme-Bewegungs-Arbeit und kreativ-ästhetisch-dramatischer Schöpfung. Alle diese Ebenen/Räume/Prozesse sind in dieser spezifischen Arbeit gleichzeitig im Spiel, sie durchdringen und erzeugen sich wechselseitig. Die Teilnehmer:innen nähern sich der Begegnung mit dem Unerwarteten.
(D. Lenz)


Theaterpädagogik ist eine Kunst

 

 

 

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